Dienstag, 28. Dezember 2010

Zeitschritte

Irgendwann war deine Hand auf meiner und ich wusste, dass du da bist. Nicht nur neben mir, sondern mit mir. Und von da an waren wir unzertrennlich. Die rot lackierten Fingernägel passten zu deinen braunen Augen, die mich immer wieder scheu ansahen, wenn du etwas wolltest. Und mit der Zeit wurden deine Wünsche größer.

Zuerst war es eine Umarmung, eine zarte Berührung. Irgendwann hast du dich zu mir gelehnt, dich mir entgegengestreckt und wolltest einen Kuss. Es folgten Wünsche wie Romatik und Zeit, gefolgt von Abenden und bald darauf wolltest du von mir eine Zukunft. Du sagtest zwar es wäre unsere und du hast sie dir so schön ausgemalt, sie mir so oft vorgetragen, deine Zukunftsbilder, aber es wäre deine. Ich wusste, dass du auf mir warst. Du fingst an mir den Atem zu nehmen, ich bekam Angst und verlor mich in Gespinsten aus Lügen, Flüchten und meinen Zukunftsorstellungen. In diesen war ich mal frei, mal lief ich von Bar zu Bar, mal hatte ich Frauen an meiner Seite, mit schwarz lackierten Nägeln und rotem Lippenstift, mal war ich in einem fernen Land, dann wieder an deiner Seite.

Irgendwann in einer dunklen Nacht kuschelte ich mich wieder zu dir ins Bett. Du warst bereits eingeschlafen, es war spät. Doch dein Kissen war noch nass und ich war mir doch keiner Schuld bewusst. Du warst traurig und ich noch Schritte hinter dir auf unserem Weg. Ich wusste, dass ich es nicht ändern konnte, sondern dich nur darum bitten deine Schritte zu zügeln um mir die Chance zu geben nachzukommen.
Ich drückte meinen Körper vorsichtig an deinen, spürte deine Wärme. Dein Atmen roch süßlich. Ich sah deine rot lackierten Nägel. Die Farbe war abgeplättert, vielleicht von deinem vielen Nägel kauen. Ich weiß nicht was die Zeit bringt, wie wir den Weg beschreiten. Aber ich weiß, dass ich dich Liebe. Auch wenn du mir eines Tages davonläufst und ich deine Spur verlieren werde.