Mittwoch, 28. Oktober 2009

An dich

Du bist nie in mein Leben getreten.
Zumindest nicht wirklich.

Warst kein Freund, kein Kumpan,
kein Verwandter, kein Liebhaber.
Kein Feind, kein Flirt.
Du warst mein Traum, mein Augenblick,
mein Kuss und meine Berührung.


Danke dir.

Dienstag, 27. Oktober 2009

Der Einsatz

Wie gern würd's ich dir sagen.
Ja, ich mag dich sehr!
Und würdest du mich fragen,
ich weiß nicht ob ist's mehr.

Und doch befürchte ich deine Angst
und auch die Ignoration.
Bevor du sowas anfängst,
sag ich mir, beendest du die Aktion.

Denn der Einsatz ist zu groß,
da lass ich dich lieber in Ruh'.
Und genieße deine Anwesenheit bloß,
denn der Einsatz, der bist du.

[sehr altes Gedicht. Etwa 6 - 8 Jahre; an einen guten Freund]


Zeitweise

Zeitweise fühle ich mich verloren
Ausgeschlossen aus der Welt.
Keiner, der mich anlächelt,
keiner der mich hält.

Manchmal will ich nur vergessen.
Kein Gedanke an Zeit ist mehr da.
Tageweise habe ich gelernt,
zu verdrängen, was einmal war.

Ich weiß noch, wie ich verstaubte.
Ich weiß, wie ich erschrocken sah,
dass ein Mensch mir ein Lächeln schenkte –
als ich bemerkte, dass da wer war.

Kleinkrieg [in der U-Bahn]

Ich traf deinen Blick;
Ein glatter Streifschuss.
Doch kein Blutstropfen kam
Aus deinem Herzen.

Du sahst mich an
Durchbrechens, klagend
Und kaum wollte ich mich verteidigen,
eröffnete dein Anwalt sein Feuer.

Nun bist du weg,
ich sitze hier nur.
Werde ich dich je wiedersehen
Um den Kleinkrieg erneut zu starten?

breathe

Ich habe mich verloren. Irgendwo zwischen der Julia-Bugetta-Straße und dem kleinen Cafe an der Ecke. Irgenwann habe ich aufgehört zu atmen, aufgehört zu existieren. Ich ging in eine Parallelwelt und war dir wieder viel zu nah. Wie das geschehen konnte, weiß ich bis jetzt nicht.
Ich stand einfach vor diesem Fernseher, auf der langen geraden Straße, der unaufhörlich unseren Film abspielte. Szenen, die ich mit dir erlebt habe und Szenen, die ich gerne erlebt hätte. Warme Szenen, in denen du mich auf die Stirn geküsst hast, als wir auf der Rolltreppe Richtung zu Hause fuhren oder als du deine Finger zwischen meine geschoben hast und mich fest hieltst, als die U-Bahn kam. Unterbrochen werden diese hellen Augenblicke immer wieder von kleinen, sehr schnellen Sequenzen, die ich vorspiele. Trotzdem kenne ich jede Bewegung, jedes Wort nur zu gut. Denn sie sind es, die mich fast täglich ersticken lassen.
Dein bittersüßes Lächeln, als du mir sagst, du bist noch nicht für eine Beziehung bereit. Deine Worte, die du nie ausgesprochen hast, die ich nur durch deine Gesten so gedeutet habe. Aber vor allem die Worte, die du mit solcher Wucht zwischen uns gestellt hast, dass sie mich bis heute vor anderen schützen: „Ich kann dich nicht lieben.“
Ich sehe unsere Hände, wie sie das Gesicht des anderen streicheln, wie frisch Verliebte. Sehe, wie du schläfst, sachte atmest und mir keine schmerzenden Worte entgegenstellst. In diesem Moment schalte ich auf Pause und sehe dich. Ich sehe dich verletzlich, voller Angst, endlich du. Ich sehe dich atmen und merke erst jetzt, dass du deine Rolle perfekt gespielt hast, sobald du erwacht bist.
Ich fand dich, als du schliefst.
Langsam gehe ich einen Schritt auf den Fernseher zu, berühre die kalte Scheibe und hauche einen Kuss auf dein schlafendes, bittersüßes Gesicht. Hier liebe ich dich. Diesen Menschen werde ich nie vergessen. Und als ich dir das sagte, hast du mich verlassen.
Mit einem Mal fühle ich die Tränen, spüre meine trockene Kehle und hole Luft. Schließe die Augen und atme.

Montag, 12. Oktober 2009