Donnerstag, 23. April 2009

Frühjahrsputz

Leichter Geruch warmen Staubs.
Flackernde Grauschleier in der Luft.
Vergängliche Feuchtigkeit auf Kästen.
Frischer Wind in meinem Reich.
Ein wenig Schweiß und Melodien.
Die Veränderung an einem Tag.
Wie jedes Jahr im Frühling.

Montag, 13. April 2009

Weltreise

Träge Gedanken erinnern mich an gestern
Und die Schatten lösen sich.
Die scharfen Bilder stechen
In meine Erinnerung und lassen mich träumen.
Deine Augen sind so tief
Dass ich mich darin verfliege
Und schwebe bis an das Ende der Welt
Nur durch deine Augen.
Bis ich wieder an der Erdoberfläche Fuß fasse.

Ohne Titel

Die Welt der Gefühle,
warme, kühle,
all das umgibt mich.
Und ich denke an dich.

Hättest du je gedacht,
dass mein Gedanke über dich wacht?
Du hättest gelacht
Und all meine Gefühle nichtig gemacht.

Meine Schmerzen sind real,
wie auch meine Qual.
So weine ich leise,
auf meine Weise.

Freitag, 10. April 2009

Gedanken

Gründe werden nicht genannt.
Die Suchanzeige bleibt leer.
Keiner konnte dich sehen,
als wärst du nie gewesen.

Kein Anzeichen von dir,
kein Laut.
Schriften sind gelöscht,
als hätten sie nie existiert.

Dein Duft verliert sich,
dein Gesicht wird sich nie verändern.
Die Erinnerung hält es jung.
Anekdoten werden schon nicht mehr erzählt.

Selbst ich weiß nicht mehr,
ob du Traum oder Realität warst.
Sicher ist aber –
Du warst und bist nicht mehr für mich.

Dienstag, 7. April 2009

Augenblick

Ein etwas anderes Ergebnis einer Schreibübung. Stilversuche und ein Augenblick in zweier Leben.

Sie warf ihren Kopf in den Nacken, lachte lautlos aus ihrem Inneren und schloss die Augen um sich der Heiterkeit vollends hingeben zu können. Doch ehe sie erkannte, was er schon seit Minuten geplant, erwartet und detailgenau vor seinen Augen hatte, schlossen seine Lippen ihren vor Heiterkeit gurgelnden Atem ein.
Erstarrt von der Überraschung öffnete sie nur schockiert die Augen und war nicht fähig sich der Situation zu entreißen, da ihre Gedanken zu schnell umherschwirrten als dass sie sich derer bewusst werden hätte können. Kaum begannen ihre Muskeln seinen noch auf ihrem Körper schwebenden Brustkorb wegzudrücken, als er sich von alleine in Bewegung setzte und ihr wieder Luft zum Atmen gab. Ihr Herz ging schnell, ihre Augen fanden seine und fesselten sie ohne fähig zu sein Gefühle auszudrücken. Sie öffnete den Mund, schloss ihn andachtsvoll wieder, atmete, sah kurz auf den dreckigen Boden, sah die Krümel liegen, dachte daran sie wegzuräumen, um auf einmal wieder den Gedanken an den Moment im Kopf zu haben.
Die Worte wollten ihr nicht passend einfallen und auch er lächelte nur verschmitzt, wohl wissend, welche Kräfte er in ihrem Inneren nun gesetzt und gesät hatte und begab sich wieder seiner Arbeit zu.

Blicke weiter

Veröffentlichtes Gedicht. Ganz spontan entstanden.

Schnee im Sommer
Triefend heiße Nächte
Sorgenfreier Kummer
Wenn mir nur wer was nähmen brächte.

Eckige Kugelgestalt
Rotblauer Farbloser
So jung zu alt
komm im verschwinden zu mir.

Lache weinend
sieh die verschwundene Sonne
Unwissend ohne Meinung meinend
Federleichte Tonne.

Zum Bettler gekrönt
Liebhass ich mich.
Selbstverloren misshandelt verwöhnt
Hasslieb ich dich...

Sonntag, 5. April 2009

Automatisches Schreiben

Auch wieder ein Auszug aus dem Kurs. Hier war die Aufgabe einfach die Gedanken kreisen zu lassen und aufzuschreiben, was einem im Kopf herumschwirrt. Durch diese Gedanken kann man dann einen Strich durchziehen und die Worte, die vom Strich durchzogen wurden sind die Ausgangsworte zu einer Geschichte. Hier mein Ergebnis:

Immer war ihr kalt. Selbst Gedanken an rotorange Flammen, an ein knisterndes Feuer oder den heimeligen Ofen ließen Maria nicht aufhören zu zittern. Sie spürte einen leichten Schmerz und sah die Waldameise auf ihrem Handrücken. Maria lag im Weg. Wie so oft. Wie bei ihrer Familie.
Auf ihrer Wiese auf diesem Berg hatte sie keine Angst. Sie störte niemanden und konnte bedenkenlos Freude empfinden, Freude ausleben.
Die Ameise versuchte erneut Maria zu vertreiben. "Aus dem Weg!", schien sie zu schreien. Maria hätte Lust gehabt ein Gespräch mit der Ameise zu beginnen. Ihr alles zu erzählen. Doch was hätte das für einen Sinn?
Sie würde ja doch nur wieder stören.
Stille.
Sie hatte keine Idee ob je eine Ameise versucht hatte mit einem Menschen Kontakt aufzunehmen, aber garantiert hätte sie sich nicht Maria ausgesucht.
Maria erschauderte. Der Ofen tauchte wieder vor ihren Augen auf. Wärme, ihr Körper schrie nach Wärme. Sie schüttelte die Ameise von ihrer Hand und machte sich auf den Weg.

Samstag, 4. April 2009

Spontangedicht zum Thema Herbst

Arbeitsauftrag von gertraud Klemm, bei der ich den Kurs "Kreatives Schreiben" besucht habe: Gedicht oder Geschichte zum Thema Herbst ohne Worte, die den Herbst üblicherweise beschreiben wie z.B.: bunt, Nebel, Wind, Regen,...


Gerade eben war der Himmel noch blau,
doch die Wolken
hatten ihn nun ergrauen lassen.
Die kühle Luft
spiegelt sich
auch in den Menschen wieder.
Keiner meiner Fußabdrücke
hinterlässt
Spuren.
Der Teppich unter mir
lässt mich
über sich verblassen.
Nur mein Atem
lässt kleine Wattebäusche
in die Welt.
Schritt für Schritt,
Minute um Minute
gehe ich
mit der Zeit.