Montag, 30. August 2010

Lauf

Ich atme so tief ich kann. Meine Lungen scheinen zu bersten und meine Brust schmerzt. Als würde ein Messer in mir seine Klinge zustoßen lassen. Ich ignoriere den Schmerz mit Schweißperlen auf der Stirn. Atmen. Schmerz durchfährt meinen Körper, doch ich darf nicht aufhören zu atmen. Schnell bewegen sich meine Füße.
In meiner Seite sitzt der Schmerz so tief, dass er mit jedem Schritt mehr aufflackert bis er schließlich unerträglich wird. Laut, er schreit und ich beuge mich. Ich beuge mich indem ich stehen bleibe und am Boden bin. Ich habe dem Schmerz nicht stand gehalten. Ein weiteres mal habe ich versagt. Lohnt sich ein erneuter Versuch? Habe ich schon verloren, bevor ich wirklich begonnen habe?
Der Schmerz lässt nur sehr wiederwillig los. Setzt sich und beugt sich meinem Körper, meiner aufflackernden Wut, meinem Willen, meinem Stolz.
Ich atme. Und laufe. Und ignoriere den Schmerz mit Schweißperlen auf der Stirn. Atmen. Ich setze einen Fuß vor den anderen und beschließe lieber auf mich zu hören. Und ich bin mir sicher, ich habe gewonnen indem ich begonnen habe.

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